Diese Beauty-Tipps aus dem Netz solltet ihr besser nicht nachmachen

Die Zimt-Maske von Marie Lopez sollte man bei empfindlicher Haut besser nicht auflegen.

Marie Lopez ist in Frankreich ein kleiner Star und veröffentlicht für ihre zahlreichen Fans bei Instagram und YouTube gerne Beauty-Tipps. Vor kurzem auch eine selbstzusammengerührte Gesichtsmaske, die unter anderem Zimt enthielt. Das Problem: Dieser Wirkstoff kann die Haut reizen. Je nach Hautbeschaffenheit kann die Maske also tatsächlich für einen schön durchbluteten Teint sorgen – oder aber zu Pickelchen, Rötungen, Ausschlag oder Juckreiz führen. Und genau das ist bei einigen ihrer Fans passiert. Den Hinweis unter dem Video, dass man die Maske besser erst an der Hand oder in der Armbeuge testen solle, hatten die meisten wohl übersehen...


Im Netz finden sich immer mehr DIY-Beauty-Tipps dieser Art. Aber kann man sie wirklich bedenkenlos anwenden? Oder schadet man seiner Haut damit im Zweifelsfall sogar? Das wollte ich genauer wissen und habe bei Prof. Dr. med. Volker Steinkraus vom Hamburger Dermatologikum nachgefragt.

1.    Peeling-Masken aus Kiwi, Ananas oder Orange 
 "Fruchtsäuren sind generell akzeptabel, da sie Hornhautschüppchen lösen und einen peelenden Effekt entfalten können", so Prof. Dr. med. Steinkraus. Kiwi, Ananas , Orange und andere Früchte haben jedoch einen pH-Wert zwischen 3,0 und 3,3 – der durchschnittliche Hautwert liegt bei 5,5. Die Fruchtmasken sollten also nicht zu häufig angewendet werden, da die Hautbarriere dadurch aus dem Gleichgewicht geraten könnte. Gerade bei empfindlicher Haut rät der Hautexperte besser zum kontrollierten Einsatz von jahrelang erprobten alpha-Hydroxysäuren anstelle von selbst hergestellten Fruchtsäureextrakten. 



2.    Herkömmliches Olivenöl für das Gesicht

In vielen DIY-Rezepten im Internet sieht man den Einsatz von Ölen aus der Küche, um Masken oder Cremes herzustellen. Keine gute Idee, wie Prof. Dr. med. Steinkraus erklärt: "Der natürliche Hautschutz wird durch das Auftragen einer reinen Ölphase wie Oliven- oder Rapsöl eher gestört als gestützt. Es ist kosmetisch wenig sinnvoll, eine reine Ölphase anzuwenden, da die Barriere der Haut aus einer fein abgestimmten Hydrolipidemulsion aufgebaut ist." Im schlimmsten Fall können die Poren verstopfen, was zu Hautunreinheiten führen kann. 


3.    Peelings aus Zucker oder Salz 

Für verhornte Füße mag ein solches Peeling in Ordnung sein, für das Gesicht sind Zucker und Salz eindeutig zu harsch. Gerade, wenn man ohnehin empfindliche Haut hat oder zu Rosazea neigt. Prof. Dr. med. Steinkraus gibt noch einen weiteren Punkt zu bedenken: "Insbesondere Verzuckerungen haben auf der Haut nicht zu suchen, da eine beschleunigte Hautalterung durch zuckerhaltige Produkte nicht sicher auszuschließen ist."


4.     "Burning Mask“

Diese im Netz berühmt-berüchtigte Maske aus Limettensaft und Zimt soll Pickel  im wahrsten Sinne des Wortes wegbrennen. "Davon halte ich nichts, da Entzündungen im Gesicht, wie zum Beispiel Pickel, nicht mit unsterilen Hausmitteln behandelt werden sollten", sagt der Dermatologe. "Das Auftragen einer den Pickel austrocknenden Zinklösung ist schonender und effektiver." Auch Hausmittel wie Zahnpasta, Backpulver oder Aspirin zum Austrocknen von Pickeln gehören nicht ins Gesicht.


5.    Lippenstift als Concealer oder Eyeshadow 

Es klingt verlockend, Produkte multifunktional einzusetzen. Und wenn Katy Perry ihren Lippenstift laut eigener Aussage als Lidschatten einsetzt, kann daran doch eigentlich nichts falsch sein, oder? "Es ist prinzipiell nicht gefährlich, dennoch hat Lippenstift am Auge nichts zu suchen. Ans Auge sollten nur Produkte, die in dieser Region auch getestet wurden", meint Prof. Dr. med. Steinkraus. Zudem enthalten Lippenstifte oft Karmin – ein Stoff, der zu allergischen Reaktionen führen kann. Statt kaschierter Augenringe kassiert man dann gerötete Augen. Den Lippenstift also besser dort auftragen, wo er hingehört: Auf die Lippen!


6.    Apfelessig als Gesichtstonic

Wie die Fruchtmasken auch, hat Apfelessig einen geringeren pH-Wert als die Haut. Statt die Haut zu beruhigen und zu klären, bringt man sie eher aus dem Gleichgewicht. Das sieht auch der Experte so: "Im Gesicht hat Apfelessig nichts zu suchen!"


7.    Zitronensaft zum Bleichen 

Die Tutorials im Netz klingen so easy: Ein wenig Zitronensaft auf die Arme oder Beine geben – schon sind die Härchen schön sommerblond. Und auch Pigmentflecken sollen sich damit aufhellen lassen. "Zitronensaft wirkt irritativ und hat auf der Haut generell nichts verloren", erklärt der Dermatologe. Die Säure kann zu Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Brennen führen. Besser ist es, sich zum  Aufhellen von Haaren oder Pigmentflecken spezielle Produkte zuzulegen. 


8.    Wimpernzange mit dem Föhn erhitzen

Der wohl bekanntest Beauty-Trick ever: Erwärmt man die Wimpernzange vor dem Benutzen, bekommen die Wimpern einen schöneren und vor allem länger anhaltenden Stand. Nur bitte darauf achten, das Beauty-Tool nicht zu stark zu erhitzen. "Wenn die Temperatur der Wimpernzange so niedrig bleibt, dass die sehr empfindliche Haut am Lidrand thermisch nicht geschädigt wird, ist nichts dagegen einzuwenden", bestätigt Prof. Dr. med. Steinkraus. 

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